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Zweite Etappe des 25. Wittekindslauf

Die 2. Etappe als Halbzeit für den Wittekindslauf – In Bad Essen Empfang mit einem Schnittchen-Teller und Säften der Region

Das Wetter war mild auf der 2. Etappe von der Freilichtbühne „Kahle Wart“ bis nach Bad Essen zur Tourist-Information. Der Boden war stellenweise noch aufgeweicht, aber eigentlich ganz passables Läuferwetter, so dass einige der Teilnehmer schon kurze Hosen angelegt hatten. Auf der 22,5 km langen Strecke waren nur drei Läuferinnen mit von der Partie, dafür aber 30 Läufer. Insgesamt ist diese Etappe sehr anspruchsvoll, weil es viele Auf- und Abstiege gibt und die „Letzten“ waren Andreas (64) und Friedhelm (65), beide aus Haste und bekannt als „Renn-Tier“, bezogen auf ihren Renter-Stand, sie benötigten 3,5 Stunden, aber waren mit ihrer Leistung vollauf zufrieden; es ging bei diesem Landschaftslauf schließlich um keine Siegprämie.

Mit dabei war der Schweizer-Sennhund-Rüde „Baluki“, drei Jahre alt, mit seinem Hundeführer Hans Würl, der den Läufer auf vier Pfoten ständig an der Leine hielt, so wie es Jäger und Forstleute gerne sehen in der freien Wildbahn.

Als Streckenposten standen Rolli Bührmann, Uwe Fietkau und Ernst-August Schulz zur Verfügung, während Cheforganisator Jürgen Frieler, jetzt im 82. Lebensjahr, ab den Saurierfährten bei Barkhausen sich am Lauf beteiligte.

An der Stelle des Wittekindsweges, an der der Findling mit Gedächtnisplatte an den verstorbenen Läufer Wilhelm Hoffmeister aus Melle erinnert, legten die Läufer je eine Tulpe oder Rose zum Gedenken ab.

 

 

In der Zentrale der Bad Essener Tourist-Information hatten Heike Frieler und Ingrid Hoffe jeweils liebevoll einen Schnittchen-Teller vorbereitet, mit vollwertigem Brot der Landbäckerei Titgemeyer und Belag der ansässigen Schlachterei Schlacke belegt, dazu Säfte der Bad Essener Mosterei Lammersiek – gesponsert von der Gemeinde Bad Essen.

Auf jeden Läuf-Teilnehmer wartete ein genussvoller „Schnittchen-Teller“ mit vollwertiger Kost.

Tina aus Bünde begleitet ihren „Läufer-Ehemann“ zu vielen Veranstaltungen. Sie überbrückt die Wartezeit mit dem Stricken von Textilien, jetzt ein Schal, für den sie 500 m Wolle verarbeitet und das gute Stück wird etwa nach fünf Lauf-Terminen gut 2 m lang und fertig sein.


Tina strickt, wenn der Gatte auf der Laufstrecke unterwegs ist……

 


Mike Otte-Vinke aus Melle lief den Wittekindslauf für sein „Sternenkind“, das Ben hätte heißen sollen.

Uns fiel der Läufer Mike Otte-Vinke aus Melle auf wegen eines Laufshirts mit dem Kinderbild eines „Wonneproppens“ auf und er willigte ein, dass er mit seiner Laufpartnerin fotografiert werden durfte, auch für die Veröffentlichung. Die Aufschrift lautet „Ich laufe für Dich …..mein kleiner Sonnenschein“ und auf der Rückseite das Bild der Mamma.

Auf die Frage nach dem Namen des Kindes, sagte Mike „Ben ..hätte er heißen sollen – es ist ein Sternenkind“. Sternenkinder versterben bereits vor der Geburt, die Mutter und Vater haben sicher unterschiedlich ausgeprägt viele Bindungen und Erwartungen an den neuen „Erdenbürger“, der dann aus medizinischen Gründen keine Chance auf Leben hat. Viele Eltern leiden unvorstellbar unter diesem Verlust und insofern ist es gut, sich durch Landschaftslaufe zu regenerieren, neuen Mut zu fassen und dabei das „Sternenkind“ im Herzen zu tragen. Psychologen sagen, dass insbesondere Ausdauerläufe helfen, Schicksalsschläge im Leben besser zu verarbeiten. Ortsbürgermeister Jens Strebe ist ehrenamtlich im Vorstand von SPES-VIVA tätig und diese Hilfsorganisation unterhält auf dem Friedhof in Bad Essen ein eigenes Gräberfeld speziell für „Sternenkinder“, so dass die Eltern würdevoll von dem ungeborenen Kind Abschied nehmen können. Freud und Leid liegen oft dicht zusammen!

 


Die Gesamt-Teilnehmergruppe – bis auf die letzten Nachzügler mit Ortsbürgermeister Strebe. Für den TuS Bad Essen überreicht Vorstandsmitglied Rolli Bührmann Blumensträuße an Heike Frieler und Ingrid Hoffe.

In seinem Schlusswort sagte Jürgen Frieler, das es beim Schlusslauf nach der 4. Etappe in Osnabrück im Rathaus eine kleine Ausstellung über 25 Jahre Wittekindslauf geben wird. Beim 1. Wittekindslauf waren Wolfgang Wellensiek dabei, damals recht jung und auch diesmal mit am Start. Weitere Absolventen des 1. Laufes waren Eckhard Grönemeyer und Jürgen Frieler selbst.

 

Der Bad Essener Ortsbürgermeister Jens Strebe begrüßte die Läufergruppe und dankte dem TuS Bad Essen und dem Helferteam für 25jährige Arbeit, doch mit seiner Bitte an Jürgen Frieler, die Organisation fortzusetzen, schien er keinen Erfolg zu haben – für Jürgen ist jetzt nach 25 Jahren erfolgreicher Arbeit „Schluss“.

Die „Letzen werden die ersten sein“, heißt es, die „Renn-Tier“ Läufer Andreas und Friedhelm sowie dem Teilnehmer Wolfgang Wellensiek, der der 1. Wittekindslauf absolvierte und der bis heute aktiv ist.

Es bleibt zu hoffen, dass der TuS Bad Essen verantwortungsvolle Nachwuchskräfte findet, die in die „Fußstapfen“ von Jürgen Frieler und seinem bewährten Team eintreten, so dass der Wittekindslauf auch zukünftig angeboten wird – noch eine Herausforderung an ehrenamtliches Engagement.

 

 

 Text und Fotos Eckhard Grönemeyer


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