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Laufreisebericht 'Trail-Marathon International Togo' von Dirk Kahlmeyer vom TV Georgsmarienhütte

Dirk lief den 6. Marathon des Papillons - Trail-Marathon International Togo

Das war ein extremer Marathon in Togo, mit sehr vielen positiven Begegnungen - einzigartig!
Das Laufen verbindet weltweit und man taucht in Kulturen ein, von denen ich niemals geträumt hätte!

Der Duisburger Pater Tobias Breer - Der Marathon Pater, 60.000 Kilometer gegen die Armut - so das aktuelle Buch!

Ich lernte Pater Tobias 2021 in Israel, Eilat beim Dessert Marathon kennen. Danach trafen wir uns immer wieder bei Laufveranstaltungen, die durch den 100 Marathon Club organisiert und ausgetragen wurden. Im August 2022 fragte mich Pater Tobias, ob ich mit nach Togo zum Papillons Marathon möchte. Togo! Wow- keine Frage, ich komme gerne mit.

Der Veranstalter Christoph Lindenbeck Freiburg organisiert unter anderen diesen „Papillons-Trail-Marathon International Togo“. Die Startgelder kommen zielgerecht für eine Schule in Lomé, der Hauptstadt in Togo, zugute.

Dieses Mal machte Pater Tobias sich für den Verein -“Togo Projekte“ stark. Mit dem Ziel, Kinder im westafrikanischen Land eine bessere Bildung zu ermöglichen, startete er in Togo beim „6. Marathon des Papillons“. Der Oberhausener Rotary Club Antony Hütte fand die Idee sofort gut und unterstützte ihn dabei mit Spendengeldern.

Super - ich war mit dabei!

Brigita Trzeczak, die Gründerin des Vereins „Togo Projekte“ hatte alles perfekt organisiert! Sie holte uns vom Flughafen ab und die erste Fahrt ging nach Agbodrafo in die Villa Nadou.

Nach dieser Übernachtung starteten wir in Richtung Kpalime, zum Marathon.

Am 05.11.2022, 06:15 Uhr, mit Sonnenaufgang startete dieser außergewöhnliche Marathon. 20 Läufer/ innen begannen nun einen ganz besonderen Abenteuerlauf. Die Trail-Strecke mit 3 Kontrollstellen rund um die Stadt Kpalime hatte es in sich! Ich Ich wollte mit Pater Tobias gemeinsam laufen, leider hatte ich an diesem Tag Probleme mit der linken Wade und musste vorsichtiger und langsamer laufen. Die Temperaturen kletterten nach kurzer Zeit auf 35 Grad, hinzu kam eine hohe Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent. Der Strecke wurde jetzt auch immer trailiger- es ging immer tiefer in den Busch durch den Regenwald. Unter andern passierten wir den Grenzübergang nach Ghana für ein kurzes Stück - beeindruckend.
Giftige Schlangen krochen durch die Gegend!
Immer wieder durchquerte ich die ansässigen Dörfer, wo die Bewohner mir mit einem Lächeln den Weg zeigten und die Kinder mich mit aus dem Dorf begleiteten - großartig!
1300 Höhenmeter mussten auch gemeistert werden.
Diesen Moment an der Verpflegungsstelle werde ich nie vergessen. Hier begegnete ich Pater Tobias, klitschnass, seine Gesichtszüge  gezeichnet von den Anstrengungen des Laufes. Pater Tobias kam soeben vom Wasserfall und ich musste runter, weil dort eine Kontrollstelle war. Gut, dass es keinen Spiegel gab! Wir tauschten uns aus, er 30,5 km auf der Uhr, ich 29 km, da wusste ich genau, was auf mich zukam. 
Das war hart! Jetzt ging es runter zum Wasserfall, Kontrollpunkt, frisch machen und wieder hoch. Beim Hochlaufen begegnete mir ein Feldarbeiter mit Machete in der Hand und einen langen Bambusstock auf der Schulter, mit einem großen Lächeln signalisierte er mir ich sollte vorweg gehen. Keine 2 Meter und wir tauschten die Reihenfolge. Mein Herz stand 10 cm vor der Brust und ich konnte bei meinem Herzschlag zusehen! - unglaublich, das war hart! - was für ein Ding! Wieder zurück bei der besagten Begegnung, Verpflegungsstelle, Wasser, Ananasstücke plus Salzgebäck Aufnahme und es ging weiter.
Auch jetzt ging es wieder richtig tief in den Busch. Wahnsinn, was für eine beeindruckende Natur!  Alle Sinnesorgane waren geschärft, trotzdem verirrten wir uns Läufer, weil Markierungen fehlten und die Strecke im Busch nicht so ersichtlich war!
Ja, Kontrollpunkt 3, km 41, die Freude war jetzt schon Riesen groß, das Ziel vor den Augen!

Was für ein großes einzigartiges Abenteuer, leichte Wadenprobleme und gefinisht!

Das war mit Abstand der schwierigste Marathon, den ich gelaufen bin in einer beeindruckenden und wunderschöne Kulisse!

Dirk Kahlmeyer vom TV Georgsmarienhütte erreicht nach 08:57:20 mit 48,23 km auf Platz 13 Männer, 15 Platz Gesamt, sehr glücklich das Ziel.

Durch den Spendenlauf von Pater Tobias kamen allein aus Oberhausen 21.000 Euro für den Verein „Togo Projekte“ zusammen!

In den nächsten Tagen hatten wir wunderbare Begegnungen unter anderen mit den Einweihungen und Anbaus der Kindergärten in Sodo und Vogan mit Volksfeststimmung!
Für den Kindergarten in Patatoukou gab es Kindergartenkleidung und Spielgeräte, sowie im Kindergarten Agbodrafo Tische und Hocker. In Agbodrafo trafen wir den traditionellen Chef im canton, Apeto Mensah Assiakouley VI. und Victor Gunn, den aktuellen Bürgermeister. In Goumoukope lernten wir den traditionellen Chef im Strandpavillon kennen.
Wiederum in der Hauptstadt, Lomé - in der deutschen Botschaft, Botschafter Matthias Veltin und am Strand unter Palmen trafen wir Prinz Lorenzo, den dreifachen Boxweltmeister im Mittelgewicht. Wir besichtigten den deutschen Friedhof in Aecho und das Sklavenhaus in Agbodrafo, das deutsche Denkmal und die Wallfahrtskirche in Togoville.
Das alles waren für mich sehr interessante, wunderschöne Eindrücke mit vielen positiven Begegnungen - einzigartig!

Zu guter Letzt möchte ich mich bedanken bei Brigita Trzeczak für alles. Wenn wir das Buschtaxi nicht benutzen konnten, fuhr uns Momo sehr sicher durch Togo -danke Momo und natürlich an Gladys Dapam für ihre Gastfreundschaft und ihre Kochkünste, die uns die ganze Zeit damit verwöhnte! DANKE!!!

 


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